Konzept und Werkauswahl für den Kunstverein AIB


Die galerie im alten feuerwehrgerätehaus inspiriert durch seine leichte Verwinkelung und ihren Standort in Bad Aibling, das wegen seiner Abhörstation des Geheimdienstes immer wieder im Fokus der Medien steht. 

Wolfgang Mennel verarbeitet in seinen Werken Fotografien aus vererbten Fotoalben. Das siebenteilige “pixelfelder” besteht aus Ausschnitten solcher Fotos, die auch in der Wandarbeit “speicherplatz” auftauchen. Das zweiteilige “close up / in bremerhaven, aug 1934, im hintergrund die bremen” präsentiert ein altes Foto und einen Detailausschnitt des selben Fotos, der trotz seiner Vergrößerung keinen inhaltlichen Mehrwert liefern kann. “haare”, “gesicht”, “trauma” und “horizont” besteht aus Vergrößerungen der leeren Fotoecken der Fotoalben.

Bernd Rummert zeigt Ergebnisse von Werkprozessen, deren Dimension sich erst auf den zweiten Blick offenbart. So sind die Drahtelemente für “2 Rhythmen”, “3000 Meter” “Wicklungen” und “Kasten” allesamt akribisch mit einer Rundzange von Hand gedreht worden. Auch die Metallringe für “Traurige Antenne” und den für die Gemeinschaftsarbeit “Überlagert” auf den Brocken liegende “Teppich” sind von Hand zusammenmontiert worden. Die Elemente im “Kasten” wie auch die “Wicklungen” wirken dabei wie merkwürdige Bauteile einer fremden Technologie.

Elisabeth Bader erdet die Ausstellung mit großen, aus Papier gefertigten “Brocken”, die für die temporäre Gemeinschaftsarbeit “Überlagert” teilweise verdeckt sind. Sie fertigt ihre Arbeiten aus Papier, Draht und Stoffen und legt Wert auf eine in den Raum greifende Präsentation, wie die unter der Decke hängenden Werke “Sprechrohr”, Hörrohr”, “Abhöranlage” und “Freisprecher” zeigen. Die Wechselwirkung zwischen Mensch und Natur ist dabei immer spürbar.

Christian Hof nutzt ausgediente Tastaturen, um aus tausenden Computertasten große und kleine Reliefs zu fertigen. Die kryptisch anmutenden Arbeiten bilden über ihre Titel einen intensiven Sprachbezug, der Zeit auch als einen Träger von Informationen versteht. Das an eine antike Mauerwand erinnernde “Tausend verschiedene Sprachen verstummen” und das organisch wirkende “Neuland betreten” sind bereits 2011 entstanden. In allen hier präsentierten Werken sind übrigens keine Worte versteckt.